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Am Puls der Zeit

Vor 100 Jahren begründete die Kongregation der Oblaten des hl. Franz von Sales im Overbacher Wasserschloss in Barmen bei Jülich ein altsprachliches Gymnasium für Jungen. Mit Stichtag 1. Januar 2018 sind die Ordensleute nicht mehr alleine Herren im Hause: Das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands e. V. (CJD) wird als Mit-Gesellschafter das operative Geschäft übernehmen. Die Patres werden sich ihrem „Kerngeschäft“ zuwenden: Der Seelsorge.

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Franz von Sales wacht über das Haus Overbach. | Foto: Dorothée Schenk
Franz von Sales wacht über das Haus Overbach. | Foto: Dorothée Schenk
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Die wechselhafte Geschichte des Gymnasiums bekommt damit einen neuen Akzent hinzu. Er hat ähnliche Dimensionen wie die Öffnung zum neusprachlichen Zweig hin in den 1960er Jahren, die Ernennung des ersten weltlichen Schulleiters Mitte der 1970er Jahre, schließlich die Koedukation, die 1981 eingeführt wurde und die Erweiterung um das Science College als Vorzeige-Nachwuchsschmiede in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik im Jahr 2009. Der Orden hat sich stets innovativ und wandlungsfähig gezeigt mit einem Ohr am Puls der Zeit.

Bereits mit der Ankunft von Pater Josef Költringer im Kloster Overbach 2011 war klar, dass sich etwas ändern musste. Die Zahl der Ordensbrüder, die Verantwortung übernehmen konnten, nahm – altersbedingt und durch fehlenden Nachwuchs – ab und der wirtschaftliche Druck stieg: Die Gebäude waren in die Jahre gekommen, mussten und müssen ertüchtigt werden und auch das hochmoderne Science College ist wartungsintensiv. „Es ist die Einmaligkeit des Standortes: Kloster, Singschule, Science College, Gymnasium und demnächst ein Franz-Sales-Kolleg – wenn alle zusammenarbeiten gibt es eine ganzheitliche Bildung und die ist etwas Wunderbares.“, hatte Pater Költringer geschwärmt aber schon damals erkannt, dass eine Zukunft unter Ordensführung eine überschaubare sein würde. Lediglich an einem blieb nie ein Zweifel: Bei allem Wandel sollte der Overbacher Geist erhalten bleiben.

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Das gilt auch jetzt, da seit Frühjahr 2017 feststeht, dass der CJD mit seinem Geschäftsführer Andreas Schreib in die Verantwortung geht. Wie Thorsten Vogelsang, Schulleiter des Gymnasiums Haus Overbach betont, hat das auf die Schule und die pädagogische Arbeit keinen Einfluss – höchstens einen positiven. Vermutlich wird künftig mehr Religionsunterricht erteilt werden können, stellt der Pädagoge in Aussicht.

Für große Unruhe hatte zum Schuljahresbeginn die Erhöhung der empfohlenen freiwilligen Elternspende um 350 Prozent je Monat gesorgt. Der Hintergrund: Die Instandhaltungskosten von Haus Overbach sind erheblich und die bisherige Spende von 10 Euro war hier nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Einhergehend machten Gerüchte die Runde, dass „Overbach“ zur Eliteschule werden sollte. Beidem widerspricht Schulleiter Thorsten Vogelsang ausdrücklich. Auswahlkriterium sei einzig, ob der Schüler zur Schule passe, der Geldbeutel spiele keine Rolle. Er wisse nicht einmal wer, was spende, weil das Geld ausschließlich an den Verein Overbach gehe, über den der Orden die Oberhoheit hat und der einzig zum Erhalt der Gebäude diene.

Drei Tage vor Weihnachten gab es eine kleine Feier, in der die neue Kooperation der Salesianer mit der CJD offiziell wurde. Bei diesem Anlass unterstrich Pater Költringer: „Das Gymnasium war eine katholische Schule und bleibt es auch. Für uns Ordensleute wird Haus Overbach auch unser Zuhause bleiben, mit dem Vorteil, dass uns einige der Sorgen abgenommen werden, und wir uns unserer eigentlichen Aufgabe, der Seelsorge, der Pastoral verstärkt widmen werden können. Wo und wie wir uns verstärkt einbringen wollen, wird sich in der nächsten Zeit ergeben.“

Eine kurze Geschichte des Gymnasiums Haus Overbach


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