Start Hintergrund „Unsere Stadt ist im Wandel“

„Unsere Stadt ist im Wandel“

Ansprache von Bürgermeister Axel Fuchs anlässlich des Neujahrsempfangs des Stadtmarketing e.V. mit der Verleihung des Stadtmarketing-Preises.

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Bürgermeister Axel Fuchs bei der Rede zum Neujahresempfang 2019. Foto: Arne Schenk
Bürgermeister Axel Fuchs bei der Rede zum Neujahresempfang 2019. Foto: Arne Schenk
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Wenn Sie sich an letztes Jahre erinnern, damals war unser Festredner Wolfgang Spelthahn. Er hat uns in eindrücklichen Worten erklärt, in welch toller Stadt wir leben und, welches Potential in dieser Stadt noch schlummert.

Wolfgang Spelthahn hat uns ins Aufgabenheft geschrieben: Ihr müsst einfach mal positiv über Eure Stadt reden und: Hebt dieses Potentiale! Wir haben diese Worte sehr ernst genommen und ich glaube, im abgelaufenen Jahr haben wir das umgesetzt.

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Wenn man mit offenen Augen durch unsere Stadt geht sieht man, sie ist in einer Zeit des Wandels.

Ich möchte mal auf ein paar Punkte eingehen, die man auch noch nicht sieht, aber bald sehen wird. Denken Sie nur an diese einzigartige Idee auf der Merscher Höhe, wo ein einzigartiges Gewerbegebiet entsteht. Diese Expertise, die wir seit Jahrzehnten hier haben: Forschung und Wissenschaft. Deswegen haben wir mit unseren Partnern von vorneherein gesagt, dass wir das Forschungszentrum ins Boot holen müssen. Denn die Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte sind ja bekannt und deswegen bemühen wir uns um dieses Thema Energie. Und wir sind auf dem richtigen Weg. Warum, dazu möchte ich Ihnen eine kleine Geschichte erzählen.

Vor vier Wochen war von der Zukunftsagentur Rheinisches Revier eine Konferenz, bei deres auch um den Strukturwandel ging. Viele Bürgermeister aus den Braunkohlegebieten waren eingeladen, viele Politiker, viele Wissenschaftler – ungefähr eine Gruppe von 300 Menschen. Unter anderem war auch aus Berlin unser Wirtschaftsminister Peter Altmaier zugeschaltet. Er hat einen halbstündigen Vortrag via Video live-Schaltung gehalten, und er hat gesagt: Das rheinische Revier ist was den Strukturwandel anbelangt auf einem sehr, sehr guten Weg. Es gibt tolle Projekte im rheinischen Revier. Als einziges Projekt – es gibt viele – aber hat er namentlich den Brainergy-Park in Jülich genannt. Da können wir nur auf einem guten Weg sein. Den Weg, den wir mit mit unseren Geschäftsführer Frank Drewes und Professor Hoffschmidt, mit unseren Partnern, mit der Fachhochschule und dem Forschungszentrum eingeschlagen haben, war absolut der richtige. Denn ein Gewerbegebiet muss sich den Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte auch stellen.

Unsere Stadt ist im Wandel. Unsere Stadt wäre nicht 2000 Jahre alt geworden, wenn sich die Stadt nicht ab und zu auch das Recht herausgenommen hätte, sich zu verändern. Man muss auf gesellschaftliche und auf Veränderungen in sämtlichen Bereichen eingehen. Die Bautätigkeit in der Stadt findet nicht jeder gut, weil es natürlich auch zu Behinderungen kommt. Man darf aber dabei das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Die Stadt wird sich ganz bestimmt verschönern und verbessern.

Man muss Veränderungen angehen. Wenn man das Beispiel der äußerst kontrovers diskutierten Bebauung des Schlossplatzes nimmt. Eine wirklich sensationelle passiert Sache da. Ich habe der Zeitung entnommen, es gibt drei Menschen, die haben sich vor vier Wochen zum ersten Mal bei der Zeitung gemeldet und verkündet: An dieser Stelle des Schlossplatzes würde ein funktionierendes Ökosystem kaputt gemacht. Ich habe nichts dagegen, dass man gegen diese Bebauung ist. Ich kann den dreien nur raten: Einmal in der Woche mit den Kollegen vom Bauhof dieses funktionierende Ökosystem anzugucken. Dort findet man in den Hinterlassenschaften einiger Menschen vielleicht ein paar Mikroben. Mehr nicht. Unsere armen Kollegen vom Bauhof müssen diese Hinterlassenschaften in diesem funktionierenden Öko-System jede Woche beseitigen.

Unsere Stadt wird sich verändern. Wolfgang Hommel hat uns vor über einem Jahr in der Frage, wie es mit dem Integrierten Handlungskonzept umzugehen ist, gesagt: Wir müssen uns auf den Weg machen. Wir haben eine tolle Veranstaltung in Venlo abgehalten und jetzt sind wir wirklich soweit, dass wir in die Umsetzung gehen können. Wir hatten ursprünglich einen sehr ambitionierten Zeitplan. Dann hätte der Antrag an die Bezirksregierung im September abgegeben werden müssen. Wir haben jetzt entschieden, dass das ist zu kurzfristig. Wir müssen auch die Bevölkerung mitnehmen. Wir müssen in viele Veranstaltungen fragen: Was möchten die Menschen? Wie soll ihre Stadt von morgen aussehen? Was erwarten sie von ihrer Stadt. Darum lassen Sie uns ein wenig mehr Zeit. Wir werden es verschieben und dann werden wir hier gemeinsam darüber beraten und entscheiden, wie die Stadt von morgen aussieht.

Wenn man in die Stadt schaut sehen wir positive Veränderungen, wir sehen aber immer auch Plätze, die noch besser sein können. Wenn man zum Beispiel die Bepflasterung anschaut sieht man, dass nach 25 Jahren etwas passieren muss. Sie muss neu gemacht werden, dabei ist aber viel zu beachten. Oder das Lieblingsthema meines Beigeordneten: „Jülich ist eine Stadt am Fluss“. Aber man kann den Fluss nirgendwo sehen. Das ist mittlerweile auch ein Lieblingsthema von mir.

Letztendlich sind das auch alles Themen, die zum Bereich des Stadtmarketings gehören. Stadtmarketing bedeutet ja, das Positive, was eine Stadt hat, zu verkünden und auch darzustellen. Das werden wir auch gemeinsam mit dem Stadtmarketing Verein machen. Es hat in der vergangenen Woche eine wirklich würdige Veranstaltung bei Dir, Wolfgang, im Haus gegeben. Und auch in diesem Kreis möchte ich Dich bitten, dass Du diesen Posten für viele, viele Jahre weiter übernimmst.

Wir leben in einer Stadt der Vielfalt, das ist ein tolles Gefühl, das wir auch leben.

Alle Kommunen hatten um Jahre 2015 beginnend, viele, viele Gäste aus Kriegsgebieten aufzunehmen, sie zu beherbergen und ihnen eine neue Heimat zu geben. Diese Aufgabe ist uns in Jülich ausgezeichnet gelungen. Wir haben in Jülich keine Probleme wie in anderen Kommunen gehabt. Ganz im Gegenteil. Wir haben eigentlich nur positive Rückmeldungen bekommen. Das liegt natürlich auch daran, dass die Verwaltung, wir als Stadt gut finden, dass diese Menschen zu uns kommen. Letztlich muss man sich klar vor Augen führen – das hat Prof. Baumann beim Empfang der FH Aachen gesagt – wir brauchen auch diese Menschen. Sie müssen sich bei uns wohlfühlen. Denn wenn man sich den Demografiewandel genau anschaut, müssen wir viele Menschen integrieren. Wir müssen sie von der Kita über die Schulen an uns gewöhnen, dann sind wir auch gewappnet für die Zukunft. Alleine werden wir es tatsächlich nicht schaffen.

An dieser Stelle noch eine kleine Anekdote, weil sie zeigt, wie toll unsere Stadt aufgestellt ist.

Im Jahre 2015 gab es eine große Veranstaltung in der Stadthalle und zwar ging es um das zu errichtenden Flüchtlingscamp auf der Merscher Höhe.

Es waren 400 bis 500 Menschen da und es ging darum, wie werden die Flüchtlinge beherbergt, Die Bürgerinnen und Bürger durften Fragen stellen. Die Fragen, die gestellt wurden, waren:

Kommen die Kinder sicher in die Stadt? Haben sie Warnwesten?

Kann man mit ihnen gemeinsam kochen?

Wo kann man vernünftige Anziehsachen abgeben?

Wie kann man mit ihnen spielen?

Wie kann man in Kontakt kommen?

Nur positive Dinge. Eine alte Dame, die ist aufgestanden und hat eine wunderbare Frage gestellt: Ob denn die jungen Männer, die demnächst kämen, wüssten, dass nicht jedes Lächeln gleich die Aufforderung zum Tanz sei…

Diese Offenheit ist auch ein Marketing-Moment.

Zur Stadthalle. Von ihre müssen wir uns verabschieden. Zum 1. 4. wird sie verkauft sein. Aber es geht weiter. Es entsteht etwas, was wir auch brauchen, nämlich ein Seniorenwohnheim. Jetzt fragt man sich, und viele Vereine fragen sich das: Wie geht es weiter mit kulturellen Veranstaltungen. Sie haben große Sorgen, wie es nächstes Jahr weitergehen wird. Ja, es wird weitergehen. Wir werden es natürlich nicht schaffen, innerhalb von 12 Monaten eine neue Stadthalle zu bauen, aber wir werden im Brückenkopf-Park eine Alternative aufbauen, die sehr lange dort stehen wird, die einzigartig aussehen wird, einzigartig in der Region sein wird. Im Ratsinformationssystem können Sie schon die Alternativen sehen. Eine sieht ein bisschen aus wie eine Muschel, die es aus meiner Sicht wird. Es ist eine ganz tolle Veranstaltungsstätte, die alles bietet. Manchmal ist es ja so, wenn die Leute zum ersten Mal in der „Alternative“ sitzen und haben dort gefeiert, kann ich mir vorstellen, dass es eine Diskussion gibt: Brauchen wir überhaupt eine neue Stadthalle? Aber natürlich brauchen wir eine Stadthalle und brauchen einen gut aufgestellten Brückenkopf-Park.

Und es bleibt dabei: Wenn Sie irgendein Problem haben in der Stadt oder meinen, Sie müssten etwas mit mir besprechen, kommen Sie zu mir. Die Türe ist immer offen..

Zum Artikel „Positive Potentiale im Blick


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