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Große Solidarität im Jülicher Land

Hand in Hand arbeiten die Menschen in Jülich, um sich gegenseitig Hilfestellung und Unterstützung zu leisten. Damit entlasten sie die Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW, die an anderen Stellen aktiv werden können.

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Gelebte Dorfgemeinschaft Barmen. Foto: privat
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Wie formulierte es Bürgermeister Axel Fuchs „Wir können stolz sein auf unsere Stadt und unsere Zivilbevölkerung.“ Die Solidarität der Betroffenen untereinander ist ebenso groß wie die jener, die vom Hochwasser (weitgehend) verschont blieben und jetzt ihre Arbeitskraft oder ihr Know-How zur Verfügung stellen. Da der Pegelstand der Rur kontinuierlich fällt, können die Rettungskräfte nun auch im übrigen Stadtgebiet mit den Pumpenarbeiten beginnen.

Schon am Donnerstag meldeten die Barmen ihre „Selbsthilfe-Organisation“: Trecker zogen Gefährte aus überfluteten Straßen und fuhren Spielplätze an, auf denen Freiwillige bis in die Abendstunden Sandsäcke füllten und verteilten. Die Schützenhalle wurde als Notanlaufstelle und Unterkunft vorbereitet und den Menschen dort Versorgung angeboten. Seit Donnerstagmittag haben die Barmener in Teilen des Dorfes keinen Strom mehr und auch das Festnetz war nicht intakt. Angesicht dessen, wurde nach getaner Arbeit beim Bier und mit Blick auf den Pegel darauf gewartet, wie sich der Wasserstand verändern würde.

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Inzwischen sind THW. Feuerwehr und DLRG vor Ort, „pumpen um die Wette“, wie es von Dorfbewohnern heißt. Redaktionsmitglieder und Drohnenpilot Olaf Kiel unterstützte heute morgen vor Ort die Feuerwehr und „flog“ den Damm ab, um zu kontrollieren, ob Handlungsbedarf bestünde. Derzeit wird der Strom wieder „angeklemmt“. „Erste freiwillige Helferinnen und Helfer der Zivilgesellschaft sind eingetroffen und helfen den Anwohnern ihre Kellerräume leer zu räumen. Weitere Hilfe ist herzlich willkommen“, meldet die Stadt Jülich.

Kirchberg ist zumindest vom Internet abgeschnitten. Als Ersthilfe-Maßnahme wurden die Alte Schule und das Jugendheime aufgemacht, um Menschen eine Nothilfeaufnahme zu bieten. Um seine Versorgung kümmerten sich hier die Nutznießer selbst. Heute ist der Mühlenteich wieder auf Normalniveau gesunken und die Straßen sind wieder frei befahrbar.

Große Solidarität auch in Koslar: Hier arbeiten die örtlichen Landwirte mit dem Förderverein GGS West Hand in Hand, um die tieferliegenden Räume der Grundschule trockenzulegen. Innerhalb von 40 Minuten hatte die Elternschaft hier das Rettungsteam organisiert.

In Jülich steht das Karl-Knipprath Stadion unter Wasser. Hierhin haben sich einige Fische „verschwommen“. Sie werden derzeit von Freiwilligen des Angelsportverein Jülich „eingefangen“ und in die Rur gebracht.

Freiwillige der Angelsportverein Jülich im Einsatz. Foto: privat

Bei der Tennisvereinigung Blau-Weiß Jülich sind seit halb 8 Uhr Vereinsmitglieder und Unterstützer am Werke, um die vollgelaufenen Plätze und betroffenen Tennishallen trockenzulegen und vom Schlamm zu befreien. Zeitweise seien bis zu 40 Helfer bei der Arbeit gewesen. Aus Kirchherten ist in einer Solidaaktion eine Fußballmannschaft angereist, um zu helfen. „Die Schäden sind gigantisch“, sagt der Vorsitzende Wolfgang Koll: Das Clubhaus ist vollgelaufen und die Halle ist ruiniert. 50 Zentimeter Wasser haben auf dem Holzschwingboden gestanden. Genaueres ist noch nicht absehbar.

Und inzwischen ist auch die Sonne herausgekommen, die als Unterstützerin aktiv wird.

Viele Menschen fragen derzeit an, wo sie Sach- und Geldspenden gezielt anbringen können. Derzeit plant die Stadt Jülich eine Bündelung der Aktivitäten, so dass noch um etwa 24 Stunden Geduld gebeten werden muss, bis die Organisation steht. Derzeit haben die Maßnahmen vor Ort erste Priorität.


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